Yoga für Skeptiker

Auf dieser „Website zum Buch“ finden Sie zusätzliche Informationen, Downloads, die Literaturliste sowie Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ).

Zusatzinformationen und Materialen

Teil I: Einführung

Historischer Abriss

Hymne V.25 aus dem Rigveda an Agni, übersetzt von Nishtha Müller (ungekürzt)

„Zu eurer Entfaltung will ich zu Agni, dem Göttlichen, singen; er ist unser leuchtender Schatz (im Inneren). Möge er reich erstrahlen, der Sohn der nach dem Wissen Strebenden. Im Besitz der dynamischen Wahrheit, möge er uns jenseits der Einflüsse der Abspaltung (der Dualität und Getrenntheit vom Ursprung) bringen.“ (1)

„Denn er ist das Wesen der höchsten Wahrheit des Seins, den schon die ursprünglichen Seher und auch die Götter (in der Nacht des Unbewussten) entfacht haben, – den Anrufer mit ganz verzückter Zunge, den mit vollkommenen Lichtern weit scheinenden Schatz (im Inneren).“ (2)

„O Flamme, durch unsere höchste (intuitive) Intelligenz und unser glanzvollstes beseeltes, rechte Denken, durch diese vollkommen läuternden Worte erleuchte für uns die Reichtümer, o höchst Begehrenswerter.“ (3)

„Agni strahlt herrlich in den Göttern, die Flamme geht ein in die Sterblichen. Agni ist der Träger unserer Gaben; der Flamme dient mit all euren Gedanken.“ (4)

„Agni gibt dem Geber des Opfers den Höchsten als den (inneren) Seelen-Sohn mit den reichsten Eingebungen und vielen schöpferischen Worten, – den unüberwindbaren Herrn, der die Inspiration erschafft.“ (5)

„Agni gibt uns den Herrn des höchsten Seins, der mit seinen Seelen-Kräften im Kampf (die Unbewusstheit) bezwingt. Agni schenkt ein schnell galoppierendes Rennpferd, einen unbesiegten Sieger.“ (6)

„Was die beste Tragkraft (in uns) hat, das geben wir der Flamme. O weit scheinender Schatz (im Inneren), erleuchte singend die Weite (des Überbewussten). Von dir kommt ein strahlender Reichtum, wie von der Großen Mutter; von dir steigen die Füllen empor.“ (7)

„Voll Glanz sind deine erleuchtenden Strahlen; die Weite spricht sich aus wie der Stein (beim Auspressen des Soma-Saftes). Und ganz von selbst erhebt sich deine Stimme gleich dem Donner des Himmels.“ (8)

„So haben wir Sucher des leuchtenden Schatzes Agni, den Bezwinger (der Unbewusstheit), geehrt. Mit seiner vollkommenen Willenskraft möge er uns, wie ein Boot (über das Wasser), jenseits aller Einflüsse der Abspaltung bringen.“ (9)

Der Text wurde freundlicherweise von Nishtha Müller zur Verfügung gestellt, der sich seit vielen Jahren intensiv mit dem Rigveda befasst, die Hymnen übersetzt und sowohl auf Sanskrit wie auch auf Deutsch rezitiert. Bei Interesse an Aufnahmen schreiben Sie eine E-Mail an: agninishtha@gmail.com.

Amritabindu-Upanishad:
Weitere Empfehlungen und Links zu Ressourcen:
  • Sehenswerter Film Yoga unveiled: Trailer bei YouTube.
  • Eine Leseprobe von Yoga für Dummies, die unter anderem eine Kurz­beschreibung traditioneller und populärer Varianten des Haṭha-Yoga enthält.

Lehrsätze des Yoga

An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass einer der genannten Übersetzer des Yogasutra, J. W. Hauer, dem Nationalsozialismus sehr nahe stand. Nähere Informationen zu dieser Thematik finden Sie hier:

Teil II: Yoga-Praxis

Welt- und Menschenbild des Yoga

Die 25 Grundprinzipien des klassischen Samkhya
  • 1. purusa – die Geistseele, reines Bewusstsein (als einziges Element nicht materiell)
  • 2. prakriti – Natur, Urmaterie
  • 3. buddhi – Intelligenz, Vernunft
  • 4. ahamkara – „Ich-Macher“
  • 5. manas – Verstand
    • Sinne, Sinnesorgane
  • 6. Hören
  • 7. Fühlen
  • 8. Sehen
  • 9. Schmecken
  • 10. Riechen
    • Handlungen, Handlungsorgane
  • 11. Sprechen
  • 12. Greifen
  • 13. Gehen
  • 14. Ausscheiden
  • 15. Zeugen
    • Subtile Elemente (bilden die Wahrnehmung)
  • 16. Klang
  • 17. Berührung
  • 18. Form
  • 19. Geschmack
  • 20. Geruch
    • Grobe Elemente (bilden die Außenwelt)
  • 21. Äther
  • 22. Luft
  • 23. Feuer
  • 24. Wasser
  • 25. Erde

Siehe Abbildung in Palm (2010), Seite 251.

Äußere Disziplin

Informationen zum Thema „Green Yoga“

Innere Disziplin

Bisher keine ergänzenden Informationen.

Yoga-Stellungen


Dokument mit allen Stellungen und ihren Namen zum Ausdrucken (2 Seiten DIN A 4):

Empfehlenswerte Me­dien und Video-Anleitungen im Internet
  • Am besten lernen Sie Yoga-Stellungen individuell angeleitet (oder in einer kleinen Gruppe) von einem qualifizierten Yogalehrer bzw. einer Yogalehrerin.
  • Wenn Sie die im Buch genannten Prinzipien der Ausführung beachten, können Sie auch kommerzielle Video-DVDs und Video-Clips im Internet nutzen, um sich über Yoga-Stellungen und Sequenzen zu informieren und mit diesen zu experimentieren.
  • Besonders empfehlenswert ist Die große Achtsamkeitsbox von Britta Hölzel, die Video-Anleitungen für vier verschiedene Anwendungsbereiche bietet.
  • Auf dem Video-Portal von Yoga-Vidya finden Sie eine große Anzahl von Video-Clips mit Vorführungen von einzelnen Asanas und Übungsfolgen. Wenn Sie dort beispielsweise nach dem Begriff „Sonnengruß“ suchen, erhalten Sie über 100 Treffer!
  • Achtung: Manche Übungen sind nicht richtig auszuführen, wenn Sie gleichzeitig noch auf einen Monitor schauen. Daher ist es sinnvoll, eine Übungsfolge stets zuerst anzuschauen und sich genau einzuprägen. Anschließend können Sie dann auch anhand der verbalen Anleitungen dem Verlauf folgen.

Atemübungen

Wechselseitige Nasenatmung
Tuschezeichnung, die die Praxis der yogischen Wechselatmung illustriert
Atemführung

Ein MP3-Player oder Smartphone kann dazu verwendet werden, nach einem bestimmten Rhythmus zu atmen.

Für Smartphones mit dem Betriebssystem Android steht die App „Paced Breathing“ zu Verfügung, mit der die Dauer aller vier Atemphasen separat eingestellt werden kann. Es ist auch möglich, den Atemryhtmus allmählich verlangsamen zu lassen („Ramping“). Die Führung der Atmung kann dann visuell, akustisch oder mittels Vibrationen erfolgen.

Für den Einstieg empfehlenswert ist beispielsweise ein Atemzyklus von insgesamt 10 s. Dauer: 4 s. Einatmung und 6 s. Ausatmung.

Wer die Sekundentakte der Atemphasen flexibel anpassen möchte, kann auch ein Metronom verwenden. Dazu gibt es auch eine kostenlose App für Android.

Audio-Dateien mit zwei Tönen, die verschiedene Rhythmen vorgeben (hoher Ton = Einatmen, tiefer Ton = Ausatmen), können Sie unten als ZIP-Archiv herunterladen. Die Atemführung geht über 2 Minuten. Für eine längere Dauer können Sie entweder eine Play-Liste erstellen oder die Repeat-Funktion des Medienplayers verwenden. Steigern Sie die Dauer nur schrittweise, wenn dies ohne Anstrengung gelingt.

Hörbeispiel (4–0–6–0)

ZIP-Archiv mit weiteren Audio-Dateien zur Atemführung.

Wendung nach innen

Bisher keine ergänzenden Informationen.

Konzentration, Meditation und Versenkung

Bisher keine ergänzenden Informationen.

Intensives Training

Hinweis auf Meditationszentren, die auch Retreats anbeiten, finden auf der Website zum Buch Meditation für Skeptiker.

Teil III: Vertiefung

Außergewöhnliche Erfahrungen

Interview mit Eberhard Bauer: Forschung zur Reinkarnation

UO: Wenn sich jemand näher mit Reinkarnation, Präkognition und Telepathie befassen möchte – welche Informationsquellen können Sie empfehlen?

EB: In Deutschland gibt es für all die von Ihnen genannten Phänomene eine einzigartige Informationsquelle – das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Sondersammelgebiet (SSG) „Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie“, das vom Freiburger Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene (IGPP) wissenschaftlich betreut wird und dessen Bestände zur Universitätsbibliothek Freiburg gehören. Es erfasst systematisch das internationale Schrifttum zur Parapsychologie, Anomalistik und – ganz allgemein – zu den sogenannten Grenzwissenschaften. Die dort gesammelten Buch- und Zeitschriftenbestände sind öffentlich zugänglich (per Orts- oder Fernleihe). Näheres findet sich auf der entsprechenden Website der UB Freiburg.

Viele Originalarbeiten Stevensons und seiner Arbeitsgruppe sind als PDF-Dokumente zugänglich auf der Website der Division of Perceptual Studies (DOPS) der University of Virginia, USA.

Als weitere Informationsquellen zu parapsychologischen und anomalistischen Forschungen allgemein möchte ich zwei internationale Organisationen empfehlen, die jährliche Konferenzen abhalten. Es handelt sich einmal um die

Zum anderen um die

Die SSE gibt eine Fachzeitschrift heraus, das „Journal of Scientific Exploration“ (JSE), in dem häufig über Fragen der Reinkarnationsforschung berichtet wird.

Für den deutschsprachigen Leser gibt es zudem die traditionsreiche, 1957 von Prof. Hans Bender gegründete „Zeitschrift für Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie“, die – zusammen mit der 2001 von der „Gesellschaft für Anomalistik“ gegründeten „Zeitschrift für Anomalistik“ – das deutschsprachige Forum eine interdisziplinären Grenzgebietsforschung darstellt. Auch die CORT-Forschung ist mit Beiträgen von Jürgen Keil oder Erlendur Haraldsson vertreten.

Risiken und Nebenwirkungen

Risiken und Nebenwirkungen von Meditation
Unterstützung bei spirituellen Krisen
Interview mit Liane Hofmann zu Kundalini-Erfahrungen

UO: An wen kann sich jemand wenden, wenn er Erfahrungen dieser Art macht, die er nicht einordnen kann, so dass er vielleicht befürchtet, krank zu sein oder verrückt zu werden?

LH: Ich persönlich finde in solchen Fällen Ansprechpartner mit Kompetenzen in beiden Bereichen, dem spirituellen und dem klinisch-psychologischen, wichtig. Gefährdungen und Fehleinschätzungen bestehen nämlich in beiderlei Richtungen: zum einen, dass das spirituell-transformative Potenzial eines solchen Zustandes nicht erkannt und durch die Behandlung entweder nicht gefördert oder im schlimmsten Fall sogar unterdrückt wird, andererseits aber auch die Gefahr der euphemistischen Umdeutung einer klinischen Störung als spirituelle Krise und das Versäumnis einer adäquaten und notwendigen psychotherapeutischen oder psychiatrischen Behandlung.

Es gibt in Deutschland bis dato leider nur wenig »offizielle« Experten und Anlaufstellen für derartige Prozesse. Gleichzeitig habe ich den Eindruck, dass das Bewusstsein in Bezug auf solche potenziell krisenhaften, aber dennoch transformativen Prozesse im Rahmen der spirituellen Entwicklung insgesamt gewachsen ist und dass viele Psychotherapeuten der spirituellen Dimension gegenüber offen und positiv eingestellt sind. Die erste Frage wäre von daher, ob der jeweilige Therapeut offen ist für Spiritualität und ob er über eigene Erfahrungen oder zumindest basale Grundkenntnisse hinsichtlich solcher Prozesse verfügt.

Als offiziellen Ansprechpartner gibt es in Deutschland das »Spirituelle Krisen Netzwerk« ein Ableger des in den USA gegründeten SEN [Spiritual Emergence Network]. Dieses hat sich die Begleitung von Menschen in transformativen Prozessen und die Förderung der spirituellen Entwicklung zum Ziel gesetzt. Es verfügt über eine Liste von professionellen Psychotherapeuten, die Begleitung bei spirituellen Krisen anbieten. Diese Liste ist auch im Internet abrufbar [siehe oben]. Für den Fall, dass im Verlauf einer solchen Krise die alltäglichen psycho-sozialen und beruflichen Anforderungen nicht mehr bewältigt werden können und ein Klinikaufenthalt erforderlich wird, hat die Fachklinik Heiligenfeld hier spezifische Angebote entwickelt [siehe oben].

Schließlich gibt es auch am Freiburger Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene ein Beratungsangebot für Menschen mit außergewöhnlichen Erfahrungen. Allerdings liegt hier der Schwerpunkt bislang stärker auf paranormalen Phänomenen, und das Konzept und die Phänomene der spirituellen Krise spielen hierbei kaum eine Rolle. Das scheint mir aber eher auf das spezifische Angebot dieser Beratungsabteilung und die Außenwahrnehmung des Institutes zurückzuführen zu sein als auf den bestehenden Bedarf.

UO: Wie könnte eine typische Beratung oder therapeutische Behandlung einer problematischen Kundalini-Erfahrung aussehen?

LH: Auch hier kann ich nur einige Punkte exemplarisch aufgreifen. Oftmals reicht es schon aus, den Betroffenen zu vermitteln, dass derartige Erfahrungen unter spirituell Praktizierenden keine Seltenheit sind und ihnen einige allgemeine Informationen bezüglich der Natur des Prozesses und zur Einordnung der Phänomene sowie Empfehlungen hinsichtlich eines förderlichen Umgangs mit diesen zur Verfügung zu stellen. Das Bereitstellen einer solchen »kognitiven Landkarte« trägt dazu bei, das Geschehen zu entdramatisieren, den Betroffenen mögliche Ängste zu nehmen und ihnen wieder hinreichend Stabilität und Orientierung zu vermitteln. Dies können je nach Fall ganz einfache Empfehlungen und Hinweise sein, beispielsweise die spirituelle Praxis vorübergehend zu reduzieren, der Hinweis auf die prinzipiell positive, reinigende und transformative Natur des Prozesses, auch wenn die Symptome noch so ungewöhnlich und dramatisch erscheinen mögen, oder die Benennung von konkreten Kontextfaktoren und persönlichen Haltungen, die für das Durchlaufen eines solchen Prozesses förderlich sind.

Ebenso kann aber auch eine psychotherapeutische Bearbeitung und die Integration des auftauchenden belastenden und konflikthaften Materials mithilfe eines professionellen Psychotherapeuten die Methode der Wahl sein. Schließlich können auch verschiedene moderne westliche und traditionelle östliche Verfahren, die mit dem feinstofflichen Energiesystem arbeiten, dabei behilflich sein, energetische Blockaden aufzulösen und die freigesetzten Energien in das Gesamtsystem zu integrieren. Die beiden letztgenannten Ansätze wären somit klassisch psycho- und körpertherapeutisch ausgerichtet.

So weit reicht das Spektrum der therapeutischen Ansätze. Eine weitergehende spirituelle Begleitung und Anleitung, die das spirituell-transformative Potenzial des Prozesses ausschöpft, wäre ferner in einem entsprechenden spirituellen Kontext zu suchen.

UO: Wenn sich jemand als Betroffener oder als Therapeut näher mit dem Thema befassen möchte – welche Informationsquellen können Sie empfehlen?

LH: Als weiterführende Literatur mit Fokus auf psychotherapeutisch relevante Fragestellungen ist vor allem der Band der Psychologin Bonnie Greenwell »Energies of Transformation« zu empfehlen, der in deutscher Sprache unter dem Titel »Kundalini. Erfahrungen mit der geheimnisvollen Urkraft der Erleuchtung« erschien. Der jungianische Analytiker Walter Schwery hat den wunderbaren Band »Im Strom des Erwachens« geschrieben, in dem er eine vergleichende Analyse einer der einflussreichsten Kundalini-Yoga-Traditionen im Westen, dem Siddha-Yoga nach Swami Muktananda, und der Analytischen Psychologie von C. G. Jung vornimmt. Auch das von dem Psychologiehistoriker Sonu Shamdasani herausgegebene Werk »Die Psychologie des Kundalini-Yoga«, das sich der Rezeption des Kundalini-Yoga durch C. G. Jung widmet und dessen Originalvorlesung aus dem Jahre 1932 beinhaltet, ist zu empfehlen. Schließlich finde ich auch »Das große Kundalini-Buch« vom Indologen und Religionswissenschaftler Joachim Reinelt herausragend. Der Autor befasst sich äußerst kenntnisreich mit den indischen Ursprungstraditionen des Yoga und Tantra und deren Originalquellen und widmet sich zudem auf Grundlage seines eigenen reichhaltigen Erfahrungsschatzes als Yoga-Praktizierender vielfältigen Fragen im Zusammenhang mit Kundalini und dem spirituellen Entwicklungsprozess. Dieser Band dürfte vor allem auch für Yoga-Praktizierende interessant sein.

In jüngerer Zeit ist auch ein Sammelband mit dem Titel »Kundalini-Rising« erschienen, in dem einige interessante neuere Beiträge enthalten sind. Eine Website mit vielerlei wichtigen Informationen und weiterführenden Links findet sich ebenfalls bei Bonnie Greenwell. Allerdings sind die letztgenannten Quellen nur für Leser mit Englischkenntnissen geeignet.

Klinische Anwendungen

Bibliographien zur Wirkung von Yoga bei einzelnen Erkrankungen

Eigene Recherchen

  • Suche mit Schlagwörtern in der Datenbank Pubmed: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed
  • Zum Beispiel für Yoga und Kopfschmerz: yoga headache
  • Trefferliste nach vielversprechenden Titeln durchsuchen
  • Ein Klick auf den Titel zeigt eine Kurzzusammenfassung an.
  • Rechts oben ist in der Regel ein Link zur Homepage der Zeitschrift zu finden.
  • Inzwischen sind viele Artikel im Volltext frei zugänglich (Open Access).
Weiterführende Links

Sehr zu empfehlen ist die Seite www.heilkunstyoga.de, auf der Sie weiterführende Informationen zu vielen Krankheitsthemen erhalten.

Kontemplative Bewusstseinsforschung

Tagungen und Initiativen des Mind and Life Institutes
Forschungsaktivitäten in Deutschland

Ausblick

Längsschnittstudien

In vielen Studien werden Meditierende mit Personen ohne Meditationserfahrung verglichen. Wenn sich hier Unterschiede zeigen, müssen diese jedoch keineswegs durch die Meditation bedingt sein. Die Unterschiede könnten schon vor Aufnahme der Meditationspraxis bestanden haben oder durch einen anderen Faktor zustande kommen, durch den sich die Gruppen unterscheiden, wie beispielsweise eine vorwiegend vegetarische Ernährung der Meditierenden.

Um Kausalzusammenhänge aufklären zu können, sind Studien nötig, bei denen die Teilnehmer zufällig zwei oder mehr Gruppen zugeteilt werden und an mehreren Zeitpunkten – mindestens vor und nach dem Training – Daten erhoben werden. Die Kontrollgruppen sollten am besten nicht einfach nur warten, sondern ebenfalls ein Training absolvieren, sodass spezifische Effekte von Meditation, Atemübungen oder körperlicher Bewegung identifiziert werden können.

Die bisher umfangreichste Längsschnittstudie (dreimonatiges Retreat) zu den Wirkungen von Meditation auf das Gehirn wurde unter Leitung des Center for Mind and Brain der University of California (Davis) durchgeführt: The Shamata Project.

Die anspruchsvollste Studie dieser Art in Deutschland stellt das ReSource Projekt dar, das ein Training über elf Monate hinweg durchführt und wissenschaftlich begleitet.

Biofeedback

Für Meditation und Yoga benötigen Sie vor allem etwas Zeit und Motivation, Ihren Körper und Geist sowie einen geeigneten Ort und eine Anleitung zum Üben.

Elektronische Geräte sind also eigentlich als Hilfsmittel nicht erforderlich, abgesehen von einer Uhr mit Weckfunktion, wenn die Übungsdauer begrenzt werden soll.

Es gibt inzwischen allerdings auch Geräte und Programme für Smartphones, die die Übungspraxis unterstützen können, indem sie die Motivation steigern und Fortschritte beispielsweise in Bezug auf die Entspannungsfähigkeit direkt sichtbar machen. An dieser Stelle soll exemplarisch auf einige dieser Möglichkeiten und entsprechende Apps hingewiesen werden, die eine Rückmeldung physiologischer Parameter liefern:

  • Herzratenvariabilität: Beeinflussung über Atmung mit etwa 6 Atemzügen pro Minute; Messung der Herzrate über Handy-Kamera (Stress Guide)
  • Hautleitfähigkeit: Messung mit zwei Elektroden an den Fingern; bei Entspannung lässt die Schweißdrüsenaktivität nach und die Leitfähigkeit sinkt (Geräte: eSense Skin Response)
  • Elektrische Hirnaktivität: Messung mit einem Ohrclip und einem Bügel auf der Stirn; aus den EEG-Frequenzen werden Maße für Konzentration und Entspannung berechnet und zurückgemeldet (Mindwave mobile)

Literatur

Zitierte Quellen

FAQ

Frage von Jan Schütz

Ich lese gerade Ihr Buch Yoga für Skeptiker und dabei tut sich eine essentielle Frage auf. Sie führen lange die erforschten und Gehirn-verändernden Wirkungen von Meditation im Kapitel Äußere Disziplin auf, bleiben meines Erachtens dabei aber schuldig, ob sich diese Erkenntnisse auch auf Yoga erweitern lassen bzw. ob es sich beim Yoga um Mitgefühl-orientierte Meditation handelt. Ebendiese Antworten hatte ich mir von Ihrem Buch versprochen.

Antwort

Als ich das Buch geschrieben habe, gab es noch keine Studien zu Yoga, in denen Mitgefühl-orientierte Meditation untersucht wurde. Daher habe ich in diesem Fall auf Studien zu buddhistischer Meditation zurückgegriffen, wo Mitgefühl (Compassion) mehr im Mittelpunkt steht.

Die weitaus meisten Studien zu Yoga befassen sich mit den körperlichen Stellungen. Wenn es um Yoga-Meditation geht, wird sehr häufig Mantra-Meditation untersucht oder konzentrative Zustände der Versenkung. Das liegt auch daran, dass die heutige Yoga-Praxis genau diese Techniken sehr stark betont. In meinem Buch wollte ich deutlich machen, dass auch die ethischen Haltungen ein Fundament im Yoga darstellen. Im Yoga-Sutra (I.33) wird die Entwicklung von Mitgefühl explizit als Ziel genannt.

Prinzipiell ist es zulässig, die Befunde der Studien zu buddhistischen Meditationen auf Yoga zu übertragen, sofern dort vergleichbare Techniken praktiziert werden. Das ist allerdings nur selten tatsächlich der Fall und Sie werden finden, dass bei den Meditationstechniken des Yoga im hinteren Teil des Yoga-Sutra nicht mehr von Mitgefühl die Rede ist.

Erst in neuerer Zeit wird die Sicht der Wissenschaft auf Yoga auch um die ethische Dimension der Schulung erweitert. Exemplarisch möchte ich Sie auf einen Artikel von Tim Gard, einem ehemaligen Mitarbeiter meiner Arbeitsgruppe, hinweisen, der hier frei zugänglich ist: https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fnhum.2014.00770/full

In Abbildung 1 (FIGURE 1) finden Sie ein Modell, in dem Ethik, Körperhaltungen, Atemübungen und Meditation als gleichberechtigte Bestandteile von Yoga berücksichtigt sind.

Wenn Sie sich selbst über die aktuelle Hirnforschung zu Yoga und Mitgefühl informieren möchten, können Sie dies über die PubMed-Datenbank tun, indem Sie die entsprechenden Suchbegriffe kombinieren: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=yoga+meditation+compassion+brain

Sie erhalten damit drei Treffer von Studien, die allesamt erst 2016 erschienen sind, also drei Jahre nachdem mein Buch erschienen ist.